Anti-Crime Campaigns in Vr China (german)
Essay by Josef Lissner • November 25, 2016 • Article Review • 731 Words (3 Pages) • 1,141 Views
Anti-Kriminalitäts-Kampagnen in der VR China
Grundprinzipien am Beispiel: 严打(Yanda 1983)
Gründe: - Aufgrund gesellschaftlicher Probleme mehr Kriminalität
- Angst vor Unruhen und Störung der Modernisierungsreformen
- Hilfsmittel gegen unterfinanziertes Rechtswesen und untätige Beamte
- Kein festgelegter Kodifizierter Gesetzesentwurf
Ziele: - Reduktion der allgemeinen und spezifischen Kriminalität
- Stärkung der Partei und der Reform-/ Öffnungspolitik
- Abschreckung und „Erziehung“ der Bürger
4 Allgemeine Strategien:
- Eine zu hohe Kriminalitätsrate feststellen, und sich auf „Yanda“ einigen
- Ausgewählte Personengruppen zu „Volksfeinden“ deklarieren
- Das Gerichtssystem verändern um flexibel „Hart und Rasch“ handeln zu können
- Mit Propaganda die Massen mobilisieren um möglichst viel Wirkung zu erzielen
Vorgehensweise 1983:
- Deng ordnet aus Sorge um seine Reformen die „Harter Schlag“ Kampagne an
- Nun hatten Polizei und Gerichte mehr Rechte um gegen Kriminelle vorzugehen
z.B.: „Hooligan Gangs“ (liumang tuanhuo) / Wiederholungstäter / Mörder / Menschenhandel / Gesuchte Kriminelle usw.
- Die sog. „Hooligans“ galten als große Bedrohung für die öffentliche Ordnung, d.h. sie durften auch ohne akuten Tatbestand bestraft werden
- Strafmaß und Prozessordnung wurden erhöht bzw. verändert
- Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter arbeiteten in einer sog. „three person case-handling group“ zusammen
- Die Todesstrafe durfte nun, nicht wie zuvor nur vom obersten Gericht, sondern auch von Provinzgerichten verhängt werden
- Die Partei vergrößerte ihre Machtstellung innerhalb des Rechtsapparates, hatte Oberkommando durch sog. „Yanda Command Center“
- Propaganda durch zum Teil öffentliche „Massenverurteilungen“ und „Massenhinrichtungen“
- Erste Bedenken bei ranghohen Verantwortlichen 1986 veranlassen zu leichtem Umdenken:
- Besseres und genaueres Unterscheiden der einzelnen Fälle
- Bei Zweifel keine Verurteilung / Inhaftierung
- Bei Bedarf werden Fälle neu aufgerollt
- 3. Offensive 1986 gegen Glücksspiel und Prostitution
Year | Total no. of cases | Total no. of defendants | Death sentence or life | 10-20 years imprisonment | 5-9 years imprisonment | Under 5 years imprisonment |
1980 | 1283 | 1637 | 11 | 7 | 230 | 994 |
1981 | 2013 | 2825 | 38 | 19 | 586 | 1451 |
1982 | 1839 | 2522 | 23 | 13 | 348 | 1302 |
1983 | 4239 | 7061 | 189 | 1126 | 2026 | 2441 |
1984 | 3689 | 6325 | 258 | 628 | 1477 | 2421 |
1985 | 1656 | 2308 | 50 | 114 | 438 | 963 |
1986 | 2050 | 2836 | 33 | 114 | 490 | 1193 |
Zahlen: ( Tabelle zeigt die Verfahrensergebnisse von Nanjing 1980-1986)
- In Guangdong wurde ein Delinquent nur 7 Tage nach dem Verbrechen hingerichtet
- In Hebei wurden ab August 1983 bis Juli 1984 genauso viele Menschen verurteilt wie die Letzen 3 Jahre zuvor
- Inklusive vielen weiteren „Specialised Struggles“ (Kleinere Form der „Yanda“) werden ab 1983 bis 1986 mehr als 1,7 Millionen Menschen verurteilt
- Mehr als 708000 Menschen werden hingerichtet oder zu mehr als 5 Jahren Haft verurteilt
- Diese Periode wird auch „Bloodiest chapter in the post-Mao history“ genannt
- Von 1980 bis 1983 stieg die Mordrate um 2,6%
- Von 1984 bis 1990 jährlich um 15%
Mord, Schwere Körperverletzung, Bewaffneter Überfall, Vergewaltigung
-> 1985 jährlich : 72539 -> 1998 jährlich : 111,066
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